Völkerschlacht

Nach Jahrzehnten des Friedens hat der Krieg in vielfältiger Form wieder Einzug in unseren Alltag gehalten. Noch spüren wir die Auswirkungen vor allem wirtschaftlich, aber eine eigenartige Kriegsrhetorik ist so allgegenwärtig, daß bei den geschichtsbewußten Bürgern bereits die Alarmglocken läuten. Feindbilder werden beschworen, es wird von uns verlangt, uns zu dieser oder jener Seite zu bekennen. Aber es sind fremde Konflikte, die nicht die unseren sind. Und es sind immer mehr fremde Menschen auf unseren Straßen, die ihre Feindschaften in unser Land getragen haben.
In dieser Zeit ist es wichtig, daß wir uns an die Kriege erinnern, die unsere Vorfahren auszutragen hatten.

Heute vor 210 Jahren endete vor den Toren Leipzigs die bis dahin größte Schlacht in der Geschichte. Vier Tage lang kämpften dort mehr als 500.000 Soldaten aus ganz Europa. Die meisten waren einfache Menschen, die von ihren Fürsten dazu gezwungen wurden, für deren Machtinteressen auf andere zu schießen und andere zu töten. Deutsche aus den 16 Fürstentümern des Rheinbunds mußten für die Großmachtsphantasien eines Korsen ins Feld ziehen und lieferten sich mit Deutschen aus Preußen und Österreich blutige Gefechte. Vor Leipzig wendete sich das Blatt. Viele sächsische Einheiten, in denen auch zahlreiche Thüringer kämpften, wechselten die Seiten, weil man diese Absurdität durchschaute: Warum sollten sie für Napoleon gegen ihre deutschen Brüder kämpfen?
Das, was später als die große »Völkerschlacht« in die Geschichte eingehen sollte, besiegelte den Anfang vom Ende Napoleons. Die Befreiungskriege waren auch die erste große Manifestation der deutschen Nation, die noch keinen Staat gefunden hatte und nur als Zusammengehörigkeitsgefühl in den Herzen der einfachen Leute existierte — gegen die eigensüchtigen Interessen der eigenen politischen Herrschaftskaste und das Hegemonialstreben fremder Mächte.
Als ein ein großer Teil der deutschen Länder sich etwa siebzig Jahre später unter der Führung Preußens zu einem Nationalstaat zusammenschloß — der Anlaß war wieder die Behauptung gegen die Franzosen und wieder stand ihnen ein Napoleon vor — wurde dieses Ereignis zu einem Gründungsmythos.
Fremdbestimmt oder selbstbestimmt? Diese Frage stellt die Geschichte den Völkern stets aufs Neue. Wie werden die Deutschen der Gegenwart sie beantworten?

Völkerschlacht
Björn Höcke Portrait

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