Es ist Wahllkampf. Mitten in die Medienerzählung von der Gewalt gegen Politiker, bei der die AfD als häufigstes Opfer notorisch ausgeblendet wird, während betroffene SPD- und Grünenpolitiker besonders herausgestellt werden, platzt die Nachricht von dem Attentat auf den slowakischen Premierminister Robert Fico. Vizekanzler Robert Habeck versucht das Ereignis in einer Bundestagsdebatte irgendwie in das Kampagnen-Narrativ einzuordnen und konstruiert eine semantische Verbindung zur AfD. Völlig absurd, wenn man bedenkt, daß die AfD nicht der Grund für politische Gewalt ist, sondern das häufigste Opfer.
Und noch absurder, da es sich bei Fico um einen Regierungschef handelt, dessen Politik inhaltlich ganz auf der Linie der AfD liegt: Er ist erklärter Gegner der Masseneinwanderung, steht für sichere Grenzen und gegen Waffenlieferungen an die Ukraine, er ist gegen die Unterzeichnung des WHO-Vertrags und vor allem plant er die Auflösung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in seinem Land. Folglich wird er vom westlichen polit-medialen Komplex ähnlich angefeindet wie die deutsche Oppositionspartei. Aber Habecks folgenden Satz kann man nur zustimmen: »Ich sage das deswegen, weil wir wissen, daß aus Worten Taten folgen, und daß diese Taten dann meistens eine geistige Vorbereitung haben«.
Allerdings anders, als Habeck es gemeint hat. Wie verbissen die journalistische Feindschaft ist, erkennt man daran, daß der »Spiegel« am 15. Mai – der Mordanschlag lag erst wenige Stunden zurück – titelte: »Wie Fico das Klima im seinem eigenen Land vergiftet hat«. Mit anderen Worten: Er war irgendwie selbst schuld …
Angesichts der großen Zustimmungswerte, die Fico in der Wahl hatte, dürfte die wahre Verantwortung an dem »vergifteten Klima« eher bei den transatlantisch-linken Medien zu suchen sein.
Dafür spricht auch das Geständnis des Attentäters. Es ist ein Video aufgetaucht, in dem der sichtlich benommen wirkende Juraj Cintula zu seiner Motivation sagt: »Ich stimme der Regierungspolitik nicht zu.« Als konkretes Beispiel nennt er mit undeutlicher Stimme die von der Regierung geplante Auflösung des öffentlich-rechtlichen Radios und Fernsehens RTVS. Der Täter Cintula ist ein politisch linker Schriftsteller.
Wer sind also die »geistigen Brandstifter«?