Zum Vatertag
Eigentlich war es keine bewußte Entscheidung: Nach Jahren der Ungerichtetheit traf das Leben selbige. Ich wehrte mich nicht dagegen. Ich nahm an, was mir gegeben wurde – im Rückblick war es das größte Geschenk: Ich wurde Vater, und das für heutige Verhältnisse noch in relativ jungen Jahren.
Natürlich war neben der Freude auch Unsicherheit im Spiel, als mir meine spätere Frau die Nachricht der Schwangerschaft überbrachte. Man war gerade erst dabei, sich beruflich zu etablieren. Aber als dann unsere erste Tochter geboren wurde, waren etwaige Zukunftssorgen wie weggeblasen. Kinder zu haben ist anders, als man es sich vorstellt, wenn man diese Erfahrung selbst noch nicht gemacht hat. Dieser Moment kurz nach der Geburt, wenn man von Gefühlen überwältigt, sein eigenes Fleisch und Blut zum ersten Mal in den Armen hält — habe ich geweint, habe ich gelacht? — ist so, als wäre dieser neue Mensch schon immer ein Teil von einem gewesen. Und gleichzeitig staunt und erkennt man, wenn man sich darauf einläßt, daß dieses Kind schon von Anfang an eine eigene Persönlichkeit mitbringt: Wen haben wir da zu uns eingeladen? Oder sind wir es, die eingeladen wurden? Elternschaft zu beschreiben ist kaum möglich, es klingt vieles widersprüchlich und doch ist es wahr, man lernt eine neue Form der Liebe kennen. Selbst in Momenten, in denen wir als Eltern voller Sorge waren — als wir übermüdet an unsere Grenzen gelangten, als wir uns wirklich ärgern mußten: Zu keinem Zeitpunkt bereuten wir unsere Entscheidung.
Ich bin Vater von zwei Töchtern und zwei Söhnen geworden. Ich habe viel Zeit mit meinen Kindern verbracht. Zumindest jede freie Minute, die ich erübrigen konnte. Ich zeigte ihnen meine Welt als Mann, wie meine Frau sie in die weibliche Welt begleitete. Wir lebten unsere Rollen aus, natürlich, ohne darüber nachdenken zu müssen und ergänzten uns dadurch fast perfekt. Die Rückmeldungen meiner heute erwachsenen bzw. fast erwachsenen Kinder darf ich jedenfalls dahingehend auslegen. Die Familie als Resonanzraum der Liebe hat mich geprägt. Sie hat mich zu einem auf Begegnung angelegten Menschen gemacht und zu einem Politiker, der aus tiefster Überzeugung alles das bekämpft, was Familie bedroht und zerstört: Vom Wokismus bis zum Krieg!
Heute, am „Vatertag“ rufe ich allen jungen Männern zu:
Habt den Mut, Euch zu binden. Tut etwas, das wirklich zählt. Werdet Vater — nicht irgendwann, sondern jetzt!
P.S.: Und das Vatertagsbier schmeckt danach noch viel besser!