Dekadenz beschreibt die Kunst der Elite, auch vom Niedergang zu leben. Lebt die Elite vom Niedergang, heißt sie dysfunktional, weil sie ihrer Funktion als Elite nicht mehr gerecht wird. Je weiter der Zerfall der Gesellschaft voranschreitet, desto heller muß dann der Glanz der Elite die Realität der Verelendung überstrahlen. Zu den Dekadenzphänomenen der Gesellschaft zählen die
▪️Dysfunktionalität ihrer Elite,
▪️die Irrationalität des Diskurses,
▪️die verstärkte Repression,
▪️der ungezügelte Nepotismus,
▪️die Ersetzung der Evidenz durch Gesinnung,
▪️der Information durch Indoktrination,
▪️die Verhinderung von Wertschöpfung und
▪️die Vernichtung von Wohlstand.Wenn das Dasein nicht mehr die Wahrnehmung der Elite bestimmt, bestimmt die Elite die Wahrnehmung des Daseins. Wer gar nichts kann, muß Phrase können. Die Evidenz der Phrase ist die nächste Phrase, sodaß ein Weltbild entsteht, das ohne Welt auskommt, das nur noch Bild ist, Imago: imaginär und eingebildet.
Allerdings führt ein fortschreitender Zerfall des Wohlstandes, der Lebensqualität der Bürger, derjenigen, die den Wohlstand erwirtschaften, dazu, daß die Kluft zwischen Elite und Bürger immer größer wird und schließlich die Gesellschaft an der Überdehnung zerbricht.
Der Widerspruch zwischen denjenigen, die erwirtschaften, und denjenigen, die verteilen, wird zunehmend antagonistisch, heißt: unauflösbar. Versucht die Elite zudem noch, migrationsalchemistisch ein neues Volk zu erschaffen, so zerstört diese Elite die Voraussetzung, von der sie lebt. Sie kann sich auf keinen Konsens der Gesellschaft mehr berufen, den man umgangssprachlich Kultur nennt.«
[Klaus-Rüdiger Mai]
Zitat aus dem Vortrag von Klaus-Rüdiger Mai: »Eliten auf der Brücke der Titanic – Wie die neue deutsche Aristokratie das Land in den Niedergang steuert« — den ganzen Vortrag kann man auf ▶️ Kontrafunk / Audimax anhören.
Sehr empfehlenswert!