Das Armutsrisiko in Deutschland wächst

Die Altersarmut wird zu einem immer größeren Problem. Der neunte Altersbericht der Bundesregierung weist einen weiteren Anstieg des Armustrisikos gerade für ältere Menschen aus. Doch es handelt sich nur um die Daten, die wirklich erfaßt werden konnten. Der Dunkelbereich der »verschämten« Altersarmut ist groß: Es gibt in der älteren Generation viele, die einfach zu stolz sind, staatliche Hilfe zu beantragen – sie wollen niemandem auf der Tasche liegen. Das sind die gut gekleideten Senioren, die man abends an Mülleimern Pfandflaschen einsammeln sieht …

Lange Zeit lag das Armuts­risiko älterer Menschen unter dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung. Das hat sich in den letzten zehn Jahren geändert. Gleichzeitig hat sich der Andrang bei privaten sozialen Einrichtungen wie den »Tafeln« massiv erhöht. Das ist wirklich ein Armutszeugnis – allerdings für unseren Staat.

Das gewünschte Framing für die neuen Zahlen liefert die grüne Familienministerin Lisa Paus gleich mit: Natürlich sind vor allem Menschen betroffen, die nicht durchgängig am Berufsleben teilnahmen – das betrifft sehr häufig (alleinstehende) Frauen. Paus beeilt sich aber auch zu erwähnen, daß Menschen mit »Migrationshintergrund« ebenfalls häufig betroffen und wegen mangelnder Sprachkenntnisse einer besonderen Diskriminierung ausgesetzt sind. Darüber sollte man etwas genauer nachdenken, denn mit dem leichtfertigen Verteilen der Staatsbürgerschaft ist es nicht getan. Doch der Satz wird schnell mit einer weiteren besonders benachteiligten Gruppe ergänzt: »Queere« Menschen wären ebenso stark von Altersarmut betroffen, sie dürfen im moralischen Kanon nicht fehlen. Inwiefern diese Personengruppe für die alarmierenden Zahlen wirklich relevant ist, wird von Paus nicht weiter ausgeführt. Dabei könnte man gerade bei homosexuellen Paaren häufig den Erwerb eines gewissen Wohlstands während des Arbeitslebens erwarten, im Englischen spricht man von DINK-Partnerschaften (»Double Income, No Kids«) — während die Belastung bei kinderreichen Familien auch bei einem überdurchschnittlichen Einkommen besonders hoch ist.

Die ideologisch aufgeladene Präsentation der Zahlen durch Frau Paus soll von einer einfachen Tatsache ablenken, nämlich daß wir eine massive Einwanderung in unsere Sozialsysteme erleben und das diese katastrophale Auswirkungen auf unseren gesellschaftlichen Wohlstand hat. Über die Asyl-Eintrittskarte kommen viele, die bis zu ihrem Rentenalter Leistungsempfänger bleiben und selbst nichts — oder eben nur wenig — zu unserem Sozialsystem beitragen. Selbst der nette Paketbote im Lieferdienst, der sich wirklich redlich bemüht, seinen Beitrag zu leisten, arbeitet ja für einen Niedriglohn und wird seine Armutsrente aufstocken müssen.

Die Massenzuwanderung von schlecht qualifizierten Erwachsenen leisten wir uns dabei ausgerechnet in einer Zeit der sich beschleunigenden demographischen Niedergangsdynamik. Die geburtenstarken Jahrgänge gehen nun in Rente und die Zahlenverhältnisse stellen auch ohne Zuwanderung eine große Herausforderung für unsere Gesellschaft dar. Das führt zwangsläufig zu Ungerechtigkeiten: Die Regierung antwortet mit der Erhöhung des Renteneinstiegsalters und einer ständig steigenden Besteuerung der Rente, also mit Steuern für ein mühsam erworbenes Anrecht, für das die Betroffenen bereits in ihrem Berufsleben große finanzielle Oper gebracht haben …

 

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