Otto von Bismarck zum 209. Geburtstag

Es ist schon beinahe Tradition, daß ich dem großen deutschen Staatsmann Otto von Bismarck zu seinem Geburtstag einen kleinen Text widme. Ich griff in den letzten Jahren bei der Erstellung oft auf Bücher zurück, die mir politische Weggefährten geschenkt haben. Es sind einige »Altertümer« darunter. Und so habe ich vor kurzem die beiden Regestenbände von Horst Kohl, erschienen 1891, also noch zu Bismarcks Lebzeiten, überreicht bekommen.
»Regesten« bieten gewöhnlich eine kurze Zusammenfassung von Inhalt und Form einer Urkunde oder einer historiographischen Nachricht, die durch einen wissenschaftlichen Apparat mit Angaben zur Überlieferung, quellenkritischen Informationen und Kommentaren ergänzt wird.
Auf dem Deckblatt des ersten Bandes prangen drei Aussprüche, mit denen Kohl offenkundig das Credo Bismarcks fassen wollte: 1. »IN TRINITATE ROBUR«, was der Wappenspruch derer von Bismarck war und mit »In der Dreieinigkeit (liegt die) Kraft« übersetzt werden kann. Dann folgt 2. »PATRIAE INSERVIENDO CONSUMOR«, also »Ich verzehre mich im Dienst fürs Vaterland«, ein Ausspruch, den Bismarck wiederholt getätigt haben soll und 3. »DEM VATERLAND DIE GANZE KRAFT«. Glaube – Dienstethos – Vaterlandsliebe, auf dieses Fundament stellt der Autor der Regesten den ersten Reichskanzler und ich nehme an, daß Bismarck mit dieser Einordnung gut hat leben können.
Die heute Regierenden würden diese Verortung weit von sich weisen: Der Glaube, der den Menschen vor Machbarkeitswahn und desaströsen ideologischen Versuchen schützt, ist an den Rand gedrängt. Das Dienstethos wurde von einer Kultur des »Mehr-Schein-als-Sein« abgelöst. Und die Vaterlandsliebe, aus der die Verantwortung für einen fest umrissenen Raum und die Menschen, die einen gewählt haben resultiert, ist nicht nur diskreditiert, sondern durch kulturimperialistische und hypermoralische »Weltinnenpolitik« ersetzt worden.
Die deutsche politische Klasse der Gegenwart ist auf einem ethischen und politischen Irrweg unterwegs, der zum Niedergang des Staatswesens und dem Zerfall der Demokratie geführt hat. Und wenn er weiter beschritten wird, dann endet die Bundesrepublik Deutschland, an deren Wiege der Schwur »Nie wieder Krieg« geleistet wurde, in einem eben solchen. Wenn wir die Zukunft unserer Kinder nicht verspielen wollen, brauchen wir eine Rückbesinnung auf tragfähige ethische Grundlagen und wahre Staatskunst!
Die Regesten beginnen logischerweise am 1. April 1815. Nachmittags nach 1 Uhr erblickte Otto Eduard Leopold von Bismarck das Licht der Welt in Schönhausen in der Altmark.
Am 11. April erschien in der Haude- und Spernerschen Zeitung – Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen No. 43 folgende Anzeige:
Entbindungsanzeige
Die gestern erfolgte glückliche Entbindung von einem gesunden Sohn verfehle ich nicht allen Verwandten und Freunden unter Verbittung des Glückwunsches bekannt zu machen.
Schönhausen, den 2. April 1815
Frd. Von Bismarck
Herzlichen Glückwunsch Otto, Du fehlst und bist unvergessen!
Otto von Bismarck zum 209. Geburtstag
Björn Höcke Portrait

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