Keine Automarke ist von Anfang an so eng mit der Politik der jeweiligen Regierung verbunden: Vom einstigen KdF-Wagen entwickelte sich Volkswagen zum Symbol des deutschen Wirtschaftswunders und endet nun als »woker« Traumtänzer der grünen Wunder-Wirtschaft. Als erster deutscher Autohersteller wollte VW komplett auf Elektromobilität umsatteln — und damit alles hinter sich lassen, was ihre Autos bis dahin zum Weltmarktführer machten.
Daß das nicht gut gehen konnte, sah selbst der Wirtschaftslaie kommen. Doch der Konzern ist so eng mit der Politik verwoben, daß unbeirrt an dem vorgegebenen Kurs festgehalten wurde. Wo immer es gilt, die heute eingeforderte politische »Haltung« zu zeigen, ist VW ganz vorn dabei. So kann ich mich auch noch gut daran erinnern, wie auf Geheiß der zeitgeistkastrierten Konzernleitung die VW-Logos an einer Braunschweiger Halle entfernt wurden, in dem wir 2019 unseren Bundesparteitag abhielten. Nun holt die Realität den Konzern ein: Die Elektroautos sind Ladenhüter, die Produktion mußte an den sächsischen Standorten Zwickau und Dresden heruntergefahren werden, der Absatzeinbruch in China kommt hinzu.
Hinzu reißen die Skandale nicht ab, wie zuletzt die Ermittlungen wegen überhöhter Betriebsratsgehälter: Wo der Staat zu sehr mitmischt, entstehen politische Versorgungsposten. Das ist bei VW nicht anders als beim öffentlichen Rechtlichen Rundfunk.
Die Geisterfahrt der deutschen Automobilindustrie wird unser Land, das seinen Wohlstand zu einem großen Teil diesem Wirtschaftszweig und der breiten Basis an Zulieferern verdankt, nachhaltig erschüttern. Inzwischen ist die Lage des Konzerns so kritisch, daß VW-Chef Thomas Schäfer nur noch »spürbare Einschnitte« im Personal bleiben. Wir werden nun sehen, was das letztlich bedeutet.
Deutschland hat auch 2023 noch immer die besten Ingenieure — aber auch die dümmsten regierenden Politiker der Welt.