Ein bißchen Atomkrieg

»Im nächsten Krieg werden die Überlebenden die Toten beneiden«, sagte einst Nikita Chruschtschow – und wenn selbst ein kommunistischer Politiker die Sprache der biblischen Offenbarung benutzt, wird deutlich: Ein dritter Weltkrieg bedeutet das Ende jeglicher menschlichen Zivilisation. Spätestens in den Achtzigerjahren, auf dem Höhepunkt des atomaren Wettrüstens, galt es als Konsens, daß einem selbst das Überleben in einem gut ausgestatteten Bunker lediglich ein wenig Aufschub vor dem Unvermeidlichen bot, vor nuklearem Winter, Hunger und Verzweiflung. Die der Bevölkerung empfohlenen Notfallmaßnahmen im eigenen Haus riefen zu diesem Zeitpunkt nur noch Sarkasmus hervor.

Doch die Zeiten haben sich mit Beginn des Ukraine-Konfliktes gewandelt, verantwortungslose Politiker in Deutschland und anderen Teilen der Welt spielen plötzlich wieder mit dem Gedanken, ob auch ein »bißchen Atomkrieg« möglich sei. Das sogenannte »Prepping«, also die private Vorbereitung auf einen wie auch immer gearteten Ernstfall, dürfte wohl das einzige Thema sein, welches einen »Linksruck« erfahren hat. Während sich die Medien noch über unsere Broschüre zu einem möglichen »Blackout« als Folge der Energiewende empörten, gab das »Bundesamt für Katastrophenschutz« längst eigene Handreichungen zu Notfallvorräten heraus. Diese wurden sogar zur besten Sendezeit beworben. Die damalige Innenministerin Nancy Faeser wollte es genau wissen und verschaffte sich 2022 einen Überblick zu den Zivilschutzeinrichtungen im Land. Das Ergebnis war niederschmetternd: Die noch vorhandenen 600 Schutzräume rotteten schon lange vor sich hin.

Ein Relikt des »Kalten Krieges« stellt der Regierungsbunker der Bonner Republik in Bad Neuenahr dar:  Heute dient er als Museum, in welchem interessierte Bürger sich anschauen können, wie die deutsche Elite einen Atomschlag überleben wollte. Wie jetzt bekannt wurde, griffen die Grünen im Bundestag diese Idee für sich auf, nur nennen sie es »Zentrum für nationale Gesundheitssicherheit« – eine Schutzeinrichtung, in der die politische »Elite«, die letzte Party feiern kann.

Soll ein möglicher weltweiter Krieg wieder als »überlebbar« verharmlost werden – zumindest für einige wenige Privilegierte? Während im Ukraine-Konflikt weiterhin sinnlos Menschen sterben, während sich die Fronten dabei nur minimal bewegen und Verhandlungen für die europäischen Staatschefs weiterhin ein Tabu darstellen, denkt nicht nur die einstige Friedenspartei der Grünen längst darüber nach, wie man bei einer Ausweitung des Krieges die eigene Haut retten kann. Das ist ein erheblicher Rückschritt hinter die im kalten Krieg gewonnenen Erkenntnisse – und zeigt darüber hinaus eine tief verankerte Verachtung für das Wohlergehen der eigenen Bevölkerung. Als Politiker und Mensch kann ich mich dafür nur fremdschämen.

Björn Höcke Portrait

Herzlich willkommen auf meinem Blog. Machen Sie sich ein eigenes Bild und lesen Sie aus erster Hand, für welche Werte ich stehe und welche Politik ich umsetzen will.

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