Friedensbotschafter im Fadenkreuz

Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, daß die Mechanismen der Diffamierung, Verleumdung und Ausgrenzung jeden treffen können, dann wäre das der Fall Daniele Ganser. Daß dies völlig unabhängig von der politischen Herkunft geschieht, zeigte bereits der Fall von Ulrike Guérot: Wenn man heute in Deutschland einem wichtigen Narrativ der Herrschermeinung widerspricht, kommt man auf die mediale Abschußliste.

Gemessen an den Inhalten seiner Botschaft sollte Daniele Ganser doch unangreifbar sein, sollte man meinen, schließlich geht es in seiner ganzen publizistischen Arbeit um nichts anderes als Frieden. Doch Friedensbotschaften sind angesichts der Generalmobilmachung gegen Rußland zur Zeit unerwünscht.

Deswegen läuft die propagandistische Rufmordkampagne gegen Ganser auf Hochtouren. Es beginnt in den Leitmedien mit der Kennzeichnung als »umstritten«. Objektiv gesehen dürften auch Annalena Baerbock oder Robert Habeck in weiten Kreisen umstritten sein, aber das ist in den Berichten über sie keine Erwähnung wert. Um eine sachliche Einschätzung geht es bei der Verwendung dieses Attributes nicht, es ist der Code, mit dem jemand als Feind der Herrschermeinung markiert wird. »Experten sehen ihn kritisch und halten ihn für brandgefährlich«, heißt es regelmäßig in den Artikeln. Entsprechend ist der Duktus der übrigen Berichterstattung: »Wie gefährlich ist der Schweizer Historiker Daniele Ganser?«, fragt der NDR rhetorisch in der Überschrift und setzt bereits in der Unterzeile nach: Gansers Thesen seien »bei Verschwörungstheoretikern und Demokratieskeptikern beliebt«. Damit sollte dann dem Medienkonsumenten klar sein, daß seine Einschätzung diskussionsunwürdig sind, ganz gleich, ob sie nun richtig sind oder falsch. Das Ausgrenzungs-Framing steht.

Nun ist es einmal so, daß dieser Daniele Ganser trotz aller Unterstellungen ziemlich sympathisch und vor allem authentisch wirkt und seine Einschätzungen über die Geschichte der modernen Kriege gar nicht so abwegig klingen. Das dürfte der Grund sein, warum seine Vorträge schnell bis zum letzten Platz ausverkauft sind. Seine Beliebtheit ist dem politisch-medialen Komplex ein Dorn im Auge. Deswegen werden die Veranstalter angegriffen. Daniele Ganser ist schon einmal in der Dortmunder Westfalenhalle aufgetreten, es war ein großer Erfolg und deswegen hatte die Westfalenhalle GmbH auch kein Problem damit, wieder für einen Auftritt zur Verfügung zu stehen. Man wußte, wer da kommt. Das brachte die Stadt Dortmund auf den Plan, die den Hallenbetreiber unter Druck setzten, vom Vertrag zurückzutreten. Die Eventagentur, die Gansers Auftritte organisierte, klagte erfolgreich dagegen. Die Stadt will trotzdem alles versuchen, den Auftritt zu verhindern. Man fürchtet von dem Urteil des Verwaltungsgerichts eine Signalwirkung, denn auch in Nürnberg oder Leinenfelden-Echterdingen versucht man, Auftritte von Ganser nachträglich zu »canceln«.

Was auch immer man ihm vorwerfen mag: Wenn er mit seinen Thesen so falsch liegen sollte, wäre das doch eine Einladung zur Diskussion. Wäre eine Widerlegung nicht stärker als jedes Verbot? Seine Ansichten sind es wert, darüber nachzudenken.
Und ich persönlich finde: Nie war seine Botschaft wichtiger als heute.

Hier finden Sie mehr von ihm auf Youtube:

https://www.youtube.com/@DanieleGanserOffiziell

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