Dr. Bruno Bandulet hat schon ein ereignisreiches und vielgestaltiges Leben hinter sich. Der konservativ-liberale Patriot arbeitete in jungen Jahren als Referent in der CSU, engagierte sich dort im Vertriebenen-Flügel und war später die treibende Kraft im »Bund freier Bürger«, einer Partei, die im Hinblick auf ihre Programmatik als eine der Vorläuferparteien der AfD gelten kann. Hinzu kommt eine umfangreiche publizistische Tätigkeit. So war er Chef vom Dienst der Tageszeitung DIE WELT, Mitglied der Chefredaktion der Illustrierten QUICK und gründete darüber hinaus eigene publizistische Projekte mit wirtschaftlichem Schwerpunkt.
Bruno Bandulet schreibt als politikerfahrener, lebenskluger Mann in einer schnörkellosen und sachlichen Sprache. Sowohl das 2016 erschienene BEUTELAND als auch der Nachfolger RÜCKKEHR NACH BEUTELAND kommen sowohl faktenbasiert als auch zahlengesättigt daher und eignen sich daher sehr gut als Grundlage für das Verfassen politischer Reden. Beide Bände können – wie die Titel schon andeuten – als Einheit verstanden werden, sind aber auch unabhängig voneinander zu lesen.
Das ursprüngliche BEUTELAND fokussiert die deutsche Geschichte nach 1945. In ihm wird dargelegt, welche immensen Werte im Verlauf von sieben Jahrzehnten an Sachvermögen, geistigem Eigentum und finanziellen Tributen aus Deutschland herausgezogen wurden. Schon bei der damaligen Lektüre wurde mir fast schwindelig bei den Zahlen, die der Autor als Verlust von deutschem Volksvermögen bilanzierte, indem er die Gebietsabtretungen, den alliierten Raub deutscher Patente, die Wiedergutmachungszahlungen und den Aderlaß durch das Euro-System monetarisierte. Es sind Billionenwerte!
In RÜCKKEHR NACH BEUTELAND konzentriert sich der Autor auf die deutschlandschädigenden Ereignisse bzw. Entscheidungen ab 2015. Der Raubbau an der deutschen geistigen und materiellen Substanz ist dabei mittlerweile so weit fortgeschritten, daß das finis Germaniae tatsächlich am politischen Horizont erscheint. In sieben Kapiteln (Migration, Macht, Propaganda, Klima, Krieg und Frieden, Europa, Falschgeld und Geschichte) entfaltet Bandulet das Spiel um Macht, Geld und Schuld in und mit Deutschland.
Die Sozialstaatsbedrohende millionenfache unkontrollierte Einwanderung bildungs- und kulturferner Menschen beschreibt er im Detail in ihren desaströsen Auswirkungen und ruft gleichzeitig in Erinnerung, daß ein deutscher Rentner für eine Monatsrente von 1000 Euro netto 40 Jahre lang 2844 Euro brutto verdient haben muß und daß etwa 50 Prozent der Deutschen kein nennenswertes Vermögen besitzen.
Die Machtsicherung des Establishments erfolge vor allem über die Kontrolle der Öffentlichen Meinung. Mit Blick auf den zensorischen Zugriff der Herrschenden kommt der Autor zu der Einschätzung: »Mit Demokratie, die vom Meinungsstreit und der Teilhabe einer interessierten Öffentlichkeit lebt, hat das per se wenig zu tun.« (S.52) Mit der Inhaltsleere und der Eitelkeit bekannter Parteipolitiker des Kartells geht Bandulet hart ins Gericht und macht auch deren Disziplinlosigkeit deutlich: So habe Konrad Adenauer im Kanzleramt mit 118 Stellen angefangen, während es am Ende der Merkel-Herrschaft über 4000 gewesen seien. Auch die von mir – beispielsweise im Rahmen meiner letzten Haushaltsrede im Thüringer Landtag – immer wieder kritisierte Wucherung der steuerfinanzierten Zivilgesellschaft beschreibt er ausführlich und macht klar: »Dabei stellt zivilgesellschaftliches Engagement, das vom Staat bestellt und bezahlt wird, einen Widerspruch in sich dar.« (S.84)
Besonders gut gelungen erscheint mir das Klimakapitel, in dem das Aufsetzen der Klimapolitik als über Jahrzehnte angelegtes Lobbyprojekt nachvollziehbar wird.
Die Klimapolitik stehe nicht auf einem wissenschaftlichen Fundament, ist logisch in die Glaubenssphäre einzuordnen und sei vor allen Dingen ein gigantisches billionenschweres Umverteilungsunternehmen von arm nach reich bzw. unten nach oben.
Der Bigotterie des Wertewestens hält er im Kapitel Krieg und Frieden den Spiegel vor. Hier erinnert er an die 78-tägige völkerrechtswidrige Bombardierung Serbiens, die auch Putin geprägt habe:
»1999 fielen Bomben und Marschflugkörper der NATO auf 300 Schulen, 176 Kulturdenkmäler, auf Krankenhäuser und auf 23 mittelalterliche Klöster in Serbien. Eine amerikanische F-15 beschoss einen Personenzug auf offener Strecke, eingesetzt wurde auch Uran-Munition.« (S.158)
Und mit Blick auf die Rolle der US-Amerikaner als Hegemon beschreibt er Deutschland als ein nach wie vor besetztes Land.
Das Abschlußapitel ist mit »Geschichte« betitelt. Die Platzierung deutet schon an, daß der Autor im Umgang mit dieser den Schlüssel zum Entstehen und der Überwindung des Beutelandstatus erkennt. Die deutsche Vergangenheitsbewirtschaftung, der sogenannte »Schuldkult« bzw. »Schuldstolz« und die Engführung der deutschen Historiographie der Gegenwart werden in ihrem Werden und Wirken nachvollziehbar. Schon der bekannte amerikanische Völkerrechtler Alfred de Zayas habe im Zusammenhang mit dem deutschen Historikerstreit 1986 von einer »Verkrampfung und Verarmung der (deutschen, d. Verf.) Geschichtswissenschaft« (S.258) gesprochen. Bandulet betont: »Historische Forschung darf sich nicht an dem orientieren, was volkspädagogisch gewünscht ist.« (S.277)
Dem kann sich wohl jeder wissenschaftsverliebte Historiker anschließen!
RÜCKKEHR NACH BEUTELAND ist wie sein Vorgänger ein echter Augenöffner. Ich wünsche dem Werk eine weite Verbreitung. Die Lektüre wird notorischen Deutschlandhassern die Freudentränen in die Augen treiben, denn sie dürften sich bald am Ziel ihrer perversen Träume wähnen. Der Patriot wird hingegen immer wieder erschüttert darüber sein, wie volks- und geschichtsvergessen unser Land in den Abgrund regiert wird.