Warum alle bei uns spionieren…

Deutsche Erfindungen und Spitzenleistungen – Warum alle bei uns spionieren

»Der deutsche Genius« (Peter Watson) bescherte unserem im Weltmaßstab relativ kleinen Land und Volk über hundert Jahre eine Spitzenposition in Forschung und Entwicklung. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnten sich die Sieger über die Aneignung von 70.000 deutschen Patenten freuen – die meisten gingen in die USA. Tobias Mindner erklärt diese unvergleichliche Produktivität zuvörderst mit der deutschen Sprache als Betriebssystem unseres Denkens. So sei die Stärke des Deutschen, daß die Lautung der Schreibung folgt – das führe nicht nur zu weniger Lese-Rechtschreibschwächen als beispielsweise unter Englisch- und Französischsprechern, sondern vermutlich auch zu einem geradsinnigen Denken. Zudem sei die deutsche Sprache derart üppig und vielgestaltig, daß man beinahe von einem unendlichen Wortschatz reden könne, was vor allem mit der Möglichkeit der beliebigen Wortzusammensetzungen zu tun hat. Ein Beispiel gefällig? »(…) wenn in Brandschutzbehörden-Regelwerkfassungen eine Hochhaus-Anleiterungsverhinderung erbeten wird, mag das holprig klingen ist aber hochpräzise und unmissverständlich«, so führt Mindner mit einem Augenzwinkern aus. Dem kann ich hier nicht widersprechen und darf in diesem Zusammenhang ergänzen, daß der Autor, der mehrere Jahre Vorstandsmitglied und Pressesprecher des »Vereins Deutsche Sprache« war, durchaus als Sprachvirtuose eingeordnet werden darf. An vielen Stellen bringt er auf den 110 Seiten des Büchleins humoristische Einlagen unter, setzt griffige Bilder und verdichtet komplexe Sachverhalte gekonnt. Letzteres hat sicher damit zu tun, daß der gelernte Elektriker, studierte Journalist und Psychologe, Schauspieler, Künstler, Erfinder und Betreiber einer Medienagentur ein wahrer »deutscher Tausendsassa« mit umfassender Allgemeinbildung ist. In sieben Kapiteln führt er aus, wie deutscher Geist im Bereich Geographie, Mathematik, Medizin, Bergbau, Medien und Elektrik zum Nutzen der Menschheit Wissen erschloß und Materie formte. Vieles war mir bekannt, vieles aber auch neu: Wenn man die Lektüre abgeschlossen hat, wird man erneut gerne bestätigen, daß wir Zwerge auf den Schultern von Riesen sitzend sind!

Was für eine Intelligenz, Bildung, Leidenschaft und was für ein Wissensdrang springt uns hier im Tun unserer großen Vorfahren an:
Wußten Sie, daß Alexander von Humboldt schon vor über 220 Jahren mit seinen Begleitern den höchsten Berg Ecuadors, den über 6000 Meter hohen Chimborazo bestieg – und zwar ohne Funktionskleidung und Bergstiefel? Er war wegen der zu den Polen hin abgeplatteten Erdkugel und der Nähe zum Äquator sogar zwei Kilometer weiter vom Erdmittelpunkt entfernt als ein Reinhold Messner bei seiner Mont-Everest-Besteigung!

Wußten Sie, daß Morphin, LSD, Amphetamin und Ecstacy im deutschen Sprachraum entdeckt worden sind? Der normale Gegenwartsdeutsche kennt sie nur noch als »Droge«, eigentlich jedoch waren sie als Heilmittel geplant. Hierzu führt der Autor gegenwartskritisch aus: »Man kann nicht ohne triftige Indizien annehmen, dass die psychedelischen Mittelchen zu gut, nämlich wirklich geheilt hätten, in die Mitte gebracht (in der Homöopathie verwendeter Ausdruck für Heilen, B.H.) – im Sinne jener Pharmaindustrie, die lieber mit andauernder Symptomunterdrückung ihre Beutel füllt.« Amphetamine wurden als »Pervitin« im zweiten Weltkrieg mißbraucht, um junge Männer willig an die Front zu schicken. Morphin hingegen – mit der nötigen Vorsicht eingesetzt – hilft noch heute bei der Remobilisierung frisch Operierter.

Wußten Sie, daß der erste Ölbohrturm in der Mitte des 19. Jahrhunderts nicht in Texas oder Saudi-Arabien, sondern in der Lüneburger Heide stand und daß heute in Wietze das Deutschen Erdölmuseum einen interessanten Besuch verspricht?
Wußten Sie, daß DIN nicht für »Deutsche Industrienorm« steht, sondern für »Deutsches Institut für Normierung« oder was ESBIT ausformuliert ergibt? Richtig: Erich Schumms Brennstoff in Tablettenform!

Dieses Büchlein ist eine Fundgrube. Es ist wie bereits angedeutet »flott geschrieben«, von einem Autor, der nicht nur gebildet ist, sondern auch politisch den Durchblick hat und daher immer wieder gekonnt »gegen den Strich« bürstet. Besonders gut hat mir sein wiederholt durchscheinendes ganzheitliches Denken gefallen.

Im Schlußwort betont er, daß die Deutschen sich wieder auf sich selbst besinnen müssen, was trotz ihrer beschriebenen zurückliegenden »materiellen Großtaten« im 21. Jahrhundert in einer Welt, die an ihre Grenzen kommt, auch die Überwindung des rein materialistischen Denken bedeutet. Tobias Mindner appelliert: »Unsere Stärken liegen seit eh und je im Ganzheitlichen und Geistigen. Wir sind gut beraten, uns auf die Stärke als Dichter und Denker – auch als Sichter und Lenker – zu besinnen. Wir sollten die Welt befrieden und höherer Ordnung zu ihrem Recht verhelfen.«

Meine Empfehlung: Bestellen Sie direkt mehrere Exemplare und verteilen sie diese an die junge Generation in dem Wissen, daß solche Abhandlungen in »normalen Zeiten« und »normalen Ländern» wohl zur Pflichtlektüre in den Schulen gehören würden.

Das Buch wird als Eckartschrift 258 von der Österreichischen Landsmannschaft herausgegeben. Bestellungen sind unter www.oelm.at  möglich.

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